25.

Wer sind die Beiden dort im Säulengange,
Die hehren Zwei bekränzt mit Siegeskronen,
[134]
Und um sie her zuckt Blitz auf Blitz in Kronen,
Und zischt aus grauem Schutt hervor die Schlange?
Uralte Fragen, nie gelöst, so lange
Darüber nachgeforscht ward seit Äonen,
So weit den Erdball Sterbliche bewohnen,
Ertönen um sie her im Chorgesange.
Den Trotz des menschenliebenden Titanen,
Den Sturz des Zwingherrn und des Übermutes
Läßt Äschylos mit eh'rnem Worte mahnen.
Die Liebe treuen schwesterlichen Blutes
Zeigt Sophokles, nach schmerzensdunklen Bahnen
Den Tod als Weihe jeden Erdengutes.

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TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 25. [Wer sind die Beiden dort im Säulengange]. 25. [Wer sind die Beiden dort im Säulengange]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F21F-3