28.

Von allen Masken hatt' ich mir die letzte,
Das letzte mir erwählt von allen Losen,
Das schwerste: fern zu sein fortan vom Tosen
Des Weltlärms, der mich doch so oft verletzte.
Dem Becher, dessen Feuerquell mich letzte,
Rief ich leb wohl, leb wohl dem Liebeskosen;
Da sah ich schönste dich von Edens Rosen,
Die Gott in dieses Erdental versetzte.
Ach, gönnt denn nie das Schicksal uns die Narben
Und die Betäubung, wenn wir still geworden,
Im Wahn, daß alle Hoffnungen schon starben?
Nein, immer wieder, um sie uns zu morden,
Bemalt der Tod sich mit den hellen Farben
Von Freuden, die in uns zertrümmert worden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 28. [Von allen Masken hatt' ich mir die letzte]. 28. [Von allen Masken hatt' ich mir die letzte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F264-7