[136] 29.

Oft wie ein Vorwurf klingt es leise klagend
Mir in die Seele tief von deinem Munde;
Ich weiß es ja, ich hätte meine Wunde
Verschließen sollen, standhaft dir entsagend.
Ich durfte, statt so kühne Träume wagend,
Dich stumm nur lieben, segnen nur die Stunde,
Da ich dich fand, doch nie zum inn'gen Bunde
Die Hand dir reichen, streng mein Leid ertragend.
O wirf sie, wenn dich meine Kränze drücken,
Wirf sie von dir, verbiet mir, untersage,
Wenn dich es schmerzt, mein frevelhaft Entzücken!
Anstatt auf Flügeln dich emporzutragen,
Will ich mit einem Trauerflor dich schmücken,
Wenn nur nicht deine Blicke mich verklagen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 29. [Oft wie ein Vorwurf klingt es leise klagend]. 29. [Oft wie ein Vorwurf klingt es leise klagend]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F2D8-3