65.
Ein Krieges-Hund redet von sich selbst

Hunde, die das Vieh behüten,
Hunde, die am Bande wüten,
Hunde, die nach Wilde jagen,
Hunde, welche stehn und tragen,
Hunde, die zu Tische schmeicheln,
Hunde, die die Frauen streicheln:
Diese Hunde gar zusammen
Kummen nur auß faulem Stammen.
Aber ich bin von den Hunden,
Die sich in den Krieg gefunden,
Bleibe nur, wo Helden bleiben,
Wann sie Küh und Pferde treiben,
Habe Bündnüß mit den Dieben,
Trag am rauben ein Belieben,
Pflege, bin ich in Quartiren,
Gäns und Hüner zuzuführen,
Kan die schlauen Bauern suchen,
Wann sie sich ins Holtz verkruchen;
Wann sie nach den Pferden kummen,
Die mein Herr hat wo genummen,
Kan ich sie von dannen hetzen,
Daß sie Hut und Schuh versetzen,
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Kan durch Schaden, kan durch Zehren
Helffen Haus und Hof verheeren.
Cavalliers, die kan ich leiden;
Bauren müssen mich vermeiden;
Bin nun drum in meinem Orden
Hunde-Cavallier geworden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Logau, Friedrich von. Gedichte. Sinngedichte. Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte erstes Tausend. Desz ersten Tausend siebendes Hundert. 65. Ein Krieges-Hund redet von sich selbst. 65. Ein Krieges-Hund redet von sich selbst. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-FEE3-5