2.
Von meinen Reimen

Ich weiß wol, daß man glaubt, daß einer gerne thu
Das, was er gerne sagt; allein es trifft nicht zu;
Die Welt ist umgewand. Ich kenne manchen Mann:
An Worten ist er Mönch; an Thaten ist er Hahn.
Mein Reim ist manchmal frech, die Sinnen sind es nicht;
Der eine Zeug ist Gott, der ander das Gerücht.
Ich höhne Laster auß, ich schimpffe böse Zeit;
Dann die macht grosses Werck von grosser Üppigkeit.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Logau, Friedrich von. Gedichte. Sinngedichte. An den Leser [1]. Desz dritten Tausend sechstes Hundert. 2. Von meinen Reimen. 2. Von meinen Reimen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-1332-B