Das Pfauenauge

Ich sah an einem Oberfenster
Wild flattern einen Schmetterling,
Es schlug den Staub von seinen Schwingen
Sich ab, das arme, bunte Ding.
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Weit stand das Unterfenster offen,
Er sah es nicht, schlug immerfort
Mit den zerzausten, bunten Flügeln,
Stets flatternd an demselben Ort.
Er flatterte den ganzen Tag,
Bis tot das arme Wesen ging,
Das off'ne Fenster unter sich
Sieht nie ein echter Schmetterling.
Die Raupe flüchtet unten her –
Entkriechend der Gefängnis Not,
Der Falter flattert hoch zum Licht –
Und flattert schließlich sich zu Tod.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Löns, Hermann. Gedichte. Junglaub. Das Pfauenauge. Das Pfauenauge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2233-9