[106] Wo bist du ...
Wo bist du, süße Blume meiner Tage?
Ich strecke müde, glückverlangende Hände
nach deinem holden Kelche aus?
Wo bist du –
daß ich das keusche, sammetweiche Haupt
dir küsse?
Wo bist du –
daß der Falter meiner Seele
an deiner Blüte Staub
sich neu vergolde?
Ich dürste, hungere nach deinem Duft!
Wo birgst du deine Schönheit?
Welcher Garten des Paradieses
umfriedet deine Pracht?
Wo bist du – bist du –
süße Blume meiner Tage?