Die Oste

Er ersann zur Weste
eines Nachts die Oste!
sprach: »Was es auch koste!« –
sprach (mit großer Geste):
»Laßt uns auch von hinten
seidne Hyazinthen
samt Karfunkelknöpfen
unsern Rumpf umkröpfen!
Nicht nur auf dem Magen
laßt uns Uhren tragen,
nicht nur überm Herzen
unsre Sparsesterzen!
Fort mit dem betreßten
Privileg der Westen!
Gleichheit allerstücken!
Osten für den Rücken!«
Und sieh da, kein Schneider
sagte hierzu: Leider –!
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Hunderttausend Scheren
sah man Stoffe queren ...
Ungezählte Posten
wurden schönster Osten
noch vor seinem Tode
»letzter Schrei« der Mode.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Palmström. [3.] Zeitgedichte. Die Oste. Die Oste. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3F1A-9