[431] 602. Der Freier.

Ein junger Mann, der heiraten wollte, besuchte drei Schwestern. Er fand ihre Wocken angetockt (voll Flachs), da lobte er ihren Fleiß, aber sie zu prüfen, steckte er doch heimlich einen Schlüssel in den Flachs der ältesten; und als er nun am andern Tage wiederkam, fand er ihn noch darin stecken. Da sah er, daß sie ihn hatte täuschen wollen. Er steckte jetzt den Schlüssel in den Flachs der zweiten Schwester. Aber er fand am andern Tage ihn auch darin wieder. Als er aber den Schlüssel in den Flachs der jüngsten verborgen hatte, da brachte diese ihm denselben am nächsten Tage entgegen und sagte, er hätte seinen Schlüssel in ihrem Wocken stecken lassen. Da sagte der junge Mann: »Du bist die rechte«, und nahm die fleißige zur Frau.


Schütze, Idiot. I, 334. Vgl. Grimms Kinder- und Hausmärchen Nr. 155.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Viertes Buch. 602. Der Freier. 602. Der Freier. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4839-2