482. Der gestrichene Scheffel.

Ein Mann befand sich in großer Geldnot und rief den Teufel an. Der Teufel kam und versprach ihm einen Scheffel Goldgeld zu geben; er solle ihn gehäuft voll empfangen, und nach zehn Jahren nur gestrichen wieder abliefern. Könne er das nicht, sei er seiner Seele verlustig. Der Teufel hoffte, der Mann sollte ein Schlemmer werden und würde dann ihm sicherlich zufallen. Der Mann aber fragte, ob er das Geld, wenn's ihm möglich wäre, nicht früher wieder abliefern könnte; der Teufel sagte dazu ja. Als er darum dem Mann den gehäuften Scheffel brachte, nahm dieser ein Brett, strich ab und sagte zu ihm, er könne das übrige nun wieder mitnehmen; denn mehr gebrauche er nicht. Seit der Teufel diesen Ärger gehabt hat, ist er vorsichtiger bei solchen Kontrakten geworden.


Herr Marquardsen in Schleswig.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Drittes Buch. 482. Der gestrichene Scheffel. 482. Der gestrichene Scheffel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-488C-6