495. De Kielkropp.

Nich wied van de Stadt Lauenborg liggt en Dörp, dat heet Böken. Dor stünde vör vęle hundert Johr en Kapell un in de Kapell en Bild van der Mutter Maria, van Holt maakt. Dit Bild stünde dontomal in groten Ehren; denn wenn de Lüde en Kranken hadden, so drögen se em na dat Bild un leten em ne Tiedlang dorvör liggen; so würde de Kranke gesund. – Nu lęve dontomal innen Dörp nich wied darvan en Buer, de harr all mennig Johr en Fru, kunn öwer mit ęhr keen Kinner krigen. Dat verdröt den Buer gewaltig. He larm un spektakel den ganzen Dag innen Huse, stött mit sien Fru herüm un fluch dobie ganz grülich. Mit[333] eenmal säde do sien Fru to em: »Hool up to larmen, du kriggst dinen Willen, ik föhl dat ik Mutter warrn sall.« Do worde de Buer hochvergnögt un freue sik un behandel sien Fru van de Tied an bęter. Awer dat worup he sik so freut harr, sull em eerst recht vęl Elend maken. As sien Fru ęhr Kind tor Welt bröch, da were dat Kind süs ganz good un schicklich an sinen ganzen Liwe, awer de Kopp, de weer gröter as bi den gröttsten Minschen. Son Kinner nennen de Lüde dontomal en Kielkropp un glöwen, dat de Düwel sülvst oder een van sien Gesellen dato Vader weren un dat son Kind niks as Unglück int Huus bröch. Genoog, uns Buer harr nu eenmal sinen Kielkropp un müß en ok beholen. Dat duer so dree Johr, bloot de Kopp würe gröter un seh ut as en groten Körbs; de öwrigen Glider blewen so lütt as se west weren, un dat Kind kunn nich gaan un staan un keen Woord spręken, et quarr un schrie Dag un Nacht. Up enen Abend nu, as de Buerfru ęhren Kielkropp up'n Schoot harr un sik mit em afquälen müß, säde se to ęhren Mann: »Du, mi fallt wat in, villicht kann uns noch holpen warren. Morgen is Sünndag, denn nimm dat Kind in de Kiep un gah domit hen na Böken na de Mutter Maria; du sullst de Kiep vör ęhr hen stellen un dat Kind en Tiedlang wegen; villicht dat't helpt.« – De Buer weer domit to frede; den Morgen dorup kreeg he sien Kiep torecht, läde up'n Grund Heu un doröwer en beten Bettüch, pack sinen Kielkropp henin un günge loos. As he nu up de Brügg vör Böken köm, de dor öwer en Water günge, so hör he, as he midden up were, en Stimm achter sik uten Water ropen:


Kielkropp, wo wullt du hen?

Un dat Kind in de Kiep antwoord:

Ik will mi laten wegen,

Dat ik sall gedegen (gedeihen).


Do verfeer sik de Buer gewaltig, as dat Kind mit eenmal an to spręken füng; in den Ogenblick öwer besünn he sik, reet de Kiep heraf un smeet se mit samt den Kielkropp int Water, un säde dobie:


Kannstu nu spręken du Undeert,

Denn gah dorhen wo du't hest leert.


Mit eens hęf sik ünder de Brügg en groot Geschrie an, as wenn vęle Minschen mit eenmal an to ropen füngen. Do würde den Buern bange un ahn sik ümtosehn leep he na sien Huus torügg un vertelde sien Fru, up wat förn Wise he sinen Kielkropp loos worden were.


Nach einer schriftlichen Mitteilung aus Ratzeburg. – Grimm, Deutsche Sagen Nr. 81. 82. Thiele, Danm. Folkes. II, 243.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Drittes Buch. 495. De Kielkropp. 495. De Kielkropp. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4905-E