22. Schlacht am Hesterberge.

(1325.)


König Christoffer wollte Graf Geerts Schwestersohn, den Herzog Waldemar zu Schleswig, unter seine Gewalt bringen; er legte sich darum mit großem Heere auf den Hesterberg, um das feste Schloß Gottorp zu nehmen. Da der Graf dieses erfuhr, versammelte er sein Volk und zog dem jungen Fürsten zu Hilfe. Die Holsten aber hatten alle weiße Kleider übergezogen und da die Dänen sie nun heran ziehen sahen, spotteten sie und riefen, es käme eine Herde Schafe, oder ein Haufe Weiber wider sie. Wie aber ein Holste dies hörte, der bei den Dänen diente, sprach er: »Ihr werdet noch heute sehen, daß es keine Weiber sind, sondern Männer.« Und als es nun an ein Treffen ging, rief einer der Holsten mit lauter Stimme: »De Dänen lopen, de Dänen lopen«; da entsetzten sie sich und liefen davon, so schnell sie konnten.


Presbyter Bremens. bei Westphalen III, 61; vgl. Neocorus I, 354.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Erstes Buch. 22. Schlacht am Hesterberge. 22. Schlacht am Hesterberge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4B58-2