554. Der Hagebuttenstrauch.

Als Gott den Teufel vom Himmel auf die Erde hinabgestürzt hatte, gefiel es ihm hier unten schlecht. Um wieder hinauf zu kommen, schuf er einen Strauch mit Dornen, der sollte die Leiter sein. Gott erriet seine Absicht und um sie ihm zu vernichten, richtete er den Strauch so ein, daß er nicht in die Höhe wuchs, sondern sich nach der Seite umwandte. Da ward der Teufel ärgerlich und machte, daß die Dornen, die ihm als Sprossen hätten dienen sollen und darum geradeaus standen, sich niederwärts kehrten. So entstand der Hagebuttenstrauch. Aber andre sagen, daß Judas sich an einem solchen Strauch erhenkt habe und daß seit dieser Zeit die Dornen sich niederwärts gewandt hätten. In Angeln und sonst nennt man die Hagebutten darum gewöhnlich Judasbeeren.


Durch Herrn Marquardsen in Schleswig.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Drittes Buch. 554. Der Hagebuttenstrauch. 554. Der Hagebuttenstrauch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4C4F-C