Amor in einer Rosenknospe

Frau Venus wollte neulich
Ihr loses Söhnchen schlagen:
Da ist er ihr entlaufen
Und hat sich still gekauert
In eine Rosenknospe.
Kommt, ruft er, kommt, ihr Mädchen,
[146]
Und pflückt euch eine Rose!
Und Eine, selbst ein Röschen,
Brach sich die Blum' und steckte
Sie an den kleinen Busen.
Das ist ihr schlecht bekommen!
Denn Amor, ohne Bogen
Und Pfeile, rupft ein Dörnchen
Sich von dem Rosenstiele,
Und sticht damit die Arme,
Daß sie es viele Sommer
Noch wird im Busen fühlen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2. Devisen zu Bonbons. Amor in einer Rosenknospe. Amor in einer Rosenknospe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5618-C