Ländlicher Reigen
Schnitter.
Ich hab' ein Herz verloren
Wohl in dem grünen Mai,
Und Keine will mir sagen,
Wo's nun geblieben sei.
Ihr schmucken Dirnen alle,
Nun Eine hat es doch,
Und habt ihr's nicht geZKunden,
So liegt's im Grase noch.
Und wenn es liegt im Grase,
So liegt's auf kühler Streu,
Und wann ihr mäht die Wiesen,
So schneidet's nicht entzwei.
Schnitterin.
Ich hab' ein Herz gefunden
Wohl in dem Mond April,
Wo alle Narren wandern:
Einen Narren ich nicht will.
Drum will ich's weiter schicken,
Bis daß es wird gescheit,
Und kommt es klug zurücke,
Zum Lieben ist's immer noch Zeit.
[47] Schnitter.
Ich hab' ein Herz begraben
Wohl im Dezemberschnee,
Und wenn das Eis zerrinnet,
So fällt es in den See.
Und schwimmet auf und nieder,
Und hüpfet her und hin,
Bis es in's Netz gesprungen
Der schönsten Fischerin.
Schnitterin.
Ich hab' manch Herz gefangen
Wohl in dem Erntetanz:
All' Jahr' ein frisches Herzchen,
All' Jahr' ein frischer Kranz!
Und wem das nicht behaget,
Der seh' dem Tanze zu;
So mag er 's Herz behalten,
Dazu auch ganze Schuh'.