63. Am 25. Sontag nach Trinitatis

1. Thess. 3.

Auff den 130 Psalm

Zu dir von Hertzen Grunde.


Das blinde Volck der Heyden,
So keine Hoffnung hat,
Empfindet grosses Leyden,
Und ist ohn allen Rath,
Wann ihm was Liebes stirbet:
Uns lehrt deß Glaubens Krafft,
Daß keiner nicht verdirbet,
Den gleich der Tod wegrafft.
Wie Christus ist erstanden,
So wird er mich und dich
Auch auß deß Todes Banden
Erretten kräfftiglich.
Zum allerersten werden
Die Todten aufferstehn,
Eh als das Volck auff Erden,
Wird für Gerichte gehn.
Er selbst, der Herr der Herren,
Wird durch ein Feldgeschrey
Erzeigen weit und ferren,
Daß er fürhanden sey.
Deß Engels Wort wird schallen,
Wird sagen: Kompt herfür,
Zu denen Menschen allen,
Die jetzt nicht mehr sind hier.
Er wird uns, die wir leben,
Wie ihre Schar zu sich
Hin in die Wolcken heben,
Da wir dann ewiglich,
Beym Herren wohnen werden.
Glaubt sicherlich und frey,
Daß dieser Tod auff Erden
Deß Todes Ende sey.

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TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. Gedichte. Geistliche Dichtungen. Die Episteln der Sontage und fürnembsten Fest deß gantzen Jahrs. 63. Am 25. Sontag nach Trinitatis. 63. Am 25. Sontag nach Trinitatis. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-618C-F