[33] 2.

Nicht wahr, ihr Alle wünscht, wenn einst die Stunde
Gekommen, wo die andern Wünsche enden,
In eurer Lieben Mitte zu entsenden
Den letzten Hauch vom todesblassen Munde?
Verlangt es mich im tiefsten Seelengrunde
Nach solchen Glückes heilig süßen Spenden,
Muß ich mich an den holden Frühling wenden,
Den einz'gen Freund, mit welchem ich im Bunde.
Und weil kein and'rer Gruß die dunkle Gruft
Mit Liebesschimmer sanft mir wird umfärben,
Wenn nicht sein Gruß als Licht und Sang und Duft,
[34]
Möcht ich mir dieses milde Loos erwerben:
Zur Zeit der Blühten und der sonn'gen Luft
An schönen Frühling's schönstem Tag zu sterben!
[35]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. Gedichte. Neue Gedichte. Frühlingsgedanken. 2. [Nicht wahr, ihr Alle wünscht, wenn einst die Stunde]. 2. [Nicht wahr, ihr Alle wünscht, wenn einst die Stunde]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-69CB-E