[14] Einhundert vier und siebenzigstes Sonett.

Die Ufer all' des Meeres ich durchspähe;
Vom Ebro bis Hydaspes fernen Pfaden,
Von rothen hin bis Kaspischen Gestaden
Nur einen Phönix weit und breit ich sehe.
Rechts welcher Rab' und linkshin welche Krähe
Sang mein Geschick? Welch' Parze spann den Faden?
Wie Schlangen find' ich taub das Ohr der Gnaden,
Von der ich hoffte, daß mir Heil geschähe.
Von Ihr nicht sprech' ich; aber der sie lenket,
Ließ Süß und Lieb' ihr Herz die Füll' erwerben;
So viel hat sie, so viel sie Andern schenket.
Und meine Süßigkeiten zu verherben,
Nicht merkt sie, oder scheint's, und nicht bedenket,
Wie sich vor Schlafenszeit die Schläfe färben.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert vier und siebenzigstes Sonett: [Die Ufer all' des Meeres ich durchspähe;]. Einhundert vier und siebenzigstes Sonett: [Die Ufer all' des Meeres ich durchspähe;]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6EE8-4