[141] Hebe

»Pfui Kind! rief Muhme Sylvia,
Als sie beym Sternenschein
Jüngst den Florin mich küssen sah,
Laß diesen Unfug seyn.
Wenn dich nur einmal noch Florin
Auf deine Wange küßt,
So wächst ein Bart dir um das Kinn,
Der nicht zu tilgen ist.«
Heut sprang der Hirt aus dem Gesträuch,
Als ich am Bache stund,
»Nicht auf die Wange, rief ich gleich,
Küß ja mich auf den Mund!«
[142]
Er that es. O die Muhme muß
Die Sache recht verstehn.
Kein Härchen Bart, und solch ein Kuß
Schmeckt besser, als sonst zehn.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Pfeffel, Gottlieb Konrad. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Zweyter Theil. Drittes Buch. Hebe. Hebe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-711A-E