29.
Du blühst umsonst, Natur! Die Zeiten sind verwirrt,
Es hadern die Partein, und jede Waffe klirrt:
Wer achtet nun den Lenz, den üpp'gen Gast der Welt,
Der taumelnd und berauscht nach allen Seiten irrt?
Wer blickt den Himmel an, und saugt die reine Luft,
Die brütend über uns mit leisem Flügel schwirrt?
Drum sammle sich umher, wem noch der Lenz behagt,
Wer noch des Weins begehrt, wer noch von Liebe girrt!
Ihm hat den Schleier nicht umsonst gestickt die Nacht,
Und nicht umsonst der Tag die Zelter angeschirrt.