11.

Wie schwillt das Herz von seligem Genügen,
Sobald ein Blick, der lange trüb umnachtet,
Verächtlich uns und blinzelnd nur betrachtet,
Zuletzt voll Milde ruht auf unsern Zügen!
Wär's Zufall, oder willst du mich betrügen?
Hast du vielleicht mich deiner wert erachtet?
Wenn, Augen, ihr mir nicktet oder lachtet,
Dann wollt ich stets mich euch als Sklave fügen!
O gib Gewißheit, wo nur Zweifel waltet,
Laß länger nicht mich hin und wieder schwanken,
Weil oft im Zweifel das Gemüt erkaltet!
Nicht schwer zu helfen ist gewissen Kranken:
Ein einz'ger Wink, ein Händedruck entfaltet
Uns Millionen liebende Gedanken.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Sonette. 11. [Wie schwillt das Herz von seligem Genügen]. 11. [Wie schwillt das Herz von seligem Genügen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7887-D