[158] 90. Wende dem nähesten gefahr vnnd schaden ab:

Wer Gott vnd Christum liebt/ wird auch den bruder lieben
Wer den von hertzen grund/ vnd wie sich selber/ liebt/
Der frewet sich mit jhm/ vnd ist mit jhm betrübt/
Wenn jhn des glückes fall mit fahr vnd noth wil üben.
Was jhn verletzen kan/ vnd was jhn kan betrüben/
Was jhm verweislich ist/ vnd was jhm schaden gibt/
Das wendt er willig ab/ vnd weil er lieben übt/
Als ist jhm auch bey Gott die lebenskrone blieben.
Für den man gut vnd blut/ für den leib vnd leben/
Auch ohne wegerung' ist schuldig hin zugeben/
Im fall' es Gottes ehr' erfordert/ vnd die noth/
Wie solt' ein Christe dem doch nicht gefahr vnd schaden/
Verhüten/ wo er kan/ da doch auf sich zu laden
Sich Christus nicht entzog/ den vnverdienten tod.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Gedichte. Trauer- und Treugedichte. Sonnette. 90. Wende dem nähesten gefahr vnnd schaden ab. 90. Wende dem nähesten gefahr vnnd schaden ab. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-79FE-A