Auf den seeligen abscheid Der viel ehr- vnnd tugendreichen frawen Helenen Schnitterin Des edlen gestrengen vnnd ehrnvesten Hn. Hermann von der Beeck vielgeliebten ehegemählin:

Ein vestes tugend-schloß/ ein wohnhauß guter sitten/
Eine hohe burg der zucht/ einn tempel den der geist
Des Herren eingeweyht/ vnd Christum drein geweist/
Hat zwar der tod an euch bestritten vnd beschritten/
Ihr edle tugend-bluhm': jhr habet zwar gelitten/
Was sonst die welt den tod/ was Christus schlafen heisst:
Der tod hat aber nicht (wie sehr er tobt vnd reisst)
Ewr leben gantz vnd gar euch darumb abgeschnitten.
Die seele lebet noch! denn Christus ist ewr leben/
Vnd ewrer seelen seel'. O wer sich dem ergeben/
Der lebet/ wenn er stirbt! das grab ist seine ruh:
Der tod sein sanfter schlaf/ der jüngste tag der morgen
An dem man aufersteht/ ohn' alle forcht vnd sorgen/
Vnd wallet in dem Herrn nach seiner frewde zu.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Gedichte. Trauer- und Treugedichte. Trauergedichte. Auf den seeligen abscheid Der frawen Helenen Schnitterin. Auf den seeligen abscheid Der frawen Helenen Schnitterin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7A49-9