16. Lass dir genügen

Geitz ist ein schändlich ding: geitz lehrt den menschen lügen:
Geitz ist der dieberey vnd aller schalckheit voll:
Geitz thut nicht/ als ein Christ an Gott vnd menschen sol:
Geitz stiftet zanck vnd mord: geitz heisst die fürsten kriegen:
Geitz macht des näh'sten noth vnd läst jhn drinne liegen:
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Geitz macht den menschen stoltz frech/ gottloß/ wild vnd toll/
Vnd thut jm selbst kein gut: geitz ist des teufels zoll:
Darumb wer witzig ist/ der lässet jhm genügen.
Wer jhm genügen läst/ der ist vnd bleibet reich;
Der reichste geitz-hals ist jhm nicht im ringsten gleich
Ihm ist am überfluss' vnd reichtum nicht gelegen:
Der geitz ent-menscht jhn nicht: er wacht vnd schläft mit ruh:
Er bringet seine jahr' in stiller freyheit zu
Er schmäckt bis in den tod den reichen Gottes segen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Gedichte. Trauer- und Treugedichte. Sonnette. 16. Lass dir genügen. 16. Lass dir genügen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7B6B-4