[138] An meine Mutter

Weil tief ich fühle, daß in Himmeln dort
Die Engel, wenn sie Liebe-Worte nennen,
Kein heilig-heißer und kein inniger Wort
Als »Mutter« zueinander flüstern können,
Drum gab ich diesen liebsten Namen dir –
Die – mehr denn Mutter mir in meinen Schmerzen –
Der Tod, als er Virginias Geist von hier
Befreit, zum Horte setzte meinem Herzen.
Die eigne Mutter, die schon früh mir starb,
War mir nur Mutter, du hingegen bist
Von ihr die Mutter, die mein Lieben warb;
Und so viel mehr, als meiner Seele ist
Mein Weib denn meiner Seele eignes Leben,
Muß ich auch dir denn eigner Mutter geben.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Poe, Edgar Allan. Gedichte. An meine Mutter. An meine Mutter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7C4D-F