Nr. 275. Der Wispel.

Der Wispel ist eine Art Birne und es giebt deren zweierlei: Haselwispel und Weißdornwispel. Die Herren vom Falkensteine höreten, daß unter einem solchen Wispel sich der Schlangenkönig aufhielte. Sie ließen ein Rind schlachten und nahmen das Fleich mit, trafen den Schlangenkönig unter dem Wispelbusche, breiteten ein schwarzseidenes Tuch hin und er legete seine Krone darauf. Als er sie abgeleget hatte, setzeten sie sich wieder zu Pferde und jageten fort, der Schlangenkönig aber that einen ungeheuren Pfiff. So kamen die Schlangen aus allen Löchern und setzeten den Reitern nach. Sie warfen immer von dem Fleische von sich und glaubten sie damit aufzuhalten, allein die Schlangen kamen doch eher über das Wasser als sie und stürzeten nach dem Falkensteine. Da nahmen die Schlangen seitdem gänzlich überhand, waren immer um und neben ihnen und es trat gänzliche Zerstörung ein. Die Herren vom Falkensteine mußten daher zuletzt vom Falkensteine fortziehen und erst dem Oberjägermeister Grafen von der Asseburg[252] (Vater des jetzigen Besitzers) gelang es, sie zu vertreiben und die Burg wieder in bewohnbaren Zustand zu setzen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Pröhle, Heinrich. Sagen. Harzsagen. Sagen vom Ramberge (der Viktorshöhe) und vom Selkenthale. 275. Der Wispel. 275. Der Wispel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-84C5-2