Nr. 240. Der Galgen auf dem Kohnsteine.

Unterm Kohnstein hat früher ein Wirtshaus gestanden. In dem hat ein albernes Mädchen gedienet. Nun haben einmal mehrere Leute Karten da gespielet. Da sagte der eine: sie sollte eine Flasche Wein holen, aber unterm Galgen auf dem Kohnsteine weg. Da ging das Mädchen hin nach dem Galgen, der auf dem Kohnsteine gestanden hat und dachte: sie solle eine Flasche Gänsewein aus dem Brunnen, der unterm Galgen gewesen ist, holen. Wie sie aber das Wasser schöpfen wollte, da erschien eine Jungfer mit einem Bunde Schlüssel und fragete: was es hier mache. Da sagte sie in der Verwirrung doch: sie wollte eine Flasche Wein holen. Da mußte sie fünf Minuten stehen bleiben und die Jungfer gab ihr eine Flasche des schönsten Weines.

[230] Häufig hat aber auch hier die Jungfer die Holzhauer verjaget, denn sie hat keinen Lärm im Walde leiden mögen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Pröhle, Heinrich. Sagen. Harzsagen. Sagen der nordhäuser Gegend. 240. Der Galgen auf dem Kohnsteine. 240. Der Galgen auf dem Kohnsteine. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-880E-F