[27] Wiederhall

Vernähmest du die Melodie,
Wie sie mir durch die Seele klingt,
Eh' sie dem Worte Flügel lieh
Als Lied zu flattern leicht beschwingt:
Dann in dem leisen Traumgesang
Der ungesungnen Lieder all
Verstehend grüßte dich der Klang
Als deiner Worte Wiederhall.
Zog erst das arme Lied hinaus,
Dann sucht es lange durch die Welt
Nach jenem Klang im Heimathhaus,
Der einst so süß sich ihm gesellt.
Nur wenn es pocht an deine Brust,
Die einst die Schwingen ihm verlieh,
Dann findet es die ganze Lust
Der alten Heimathmelodie.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Roquette, Otto. Gedichte. Gedichte. Jugendlieder. Wiederhall. Wiederhall. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9C80-0