[28] Glück der Stunde
O laß dich halten, goldne Stunde,
Die nie so schön sich wieder beut!
Schau, wie die Mondnacht in die Runde
All ihre weißen Rosen streut.
Des Tages Stimmen fern verhallten,
Nicht Worte stören, nicht Gesang,
Des stillsten Glückes innig Walten,
Nach dem die ganze Seele drang.
So Brust an Brust, so ganz mein eigen,
So halt' ich dich, geliebtes Bild!
Es rauscht die Nacht, die Lippen schweigen,
Und Seele tief in Seele quillt.
Ich bin dein Glück, du meine Wonne,
Ich bin dein Leben, du mein Licht:
Was soll uns Tag, was soll uns Sonne?
Du, schöne Nacht, entflieh uns nicht!