4. Erwartung
Wenn ich gegen Tages Mitte
Setz' ins Zimmer meine Schritte,
Die auf Schnee und Eis geweilt;
Denk' ich, auf dem Wust des Tisches
Liegen müss' ein Blatt, ein frisches
Das vom Freunde Kund' erteilt,
[271]Wie die rötlich angeglühte
Mandelblüte,
Die voraus dem Frühling eilt.
Oder wann ich lange träumte,
Wie er nun so lange säumte,
Sich zu melden; kommt mir's vor,
Selber müss' er aus den Ecken
Treten, froh mich zu erschrecken,
Ohne Meldebrief zuvor,
Überraschend, wie die Feige
Aus dem Zweige
Ohne Blüte tritt hervor.