4.
Von beiden Welten, wenn ich sollt' entbehren eine,
Die große draußen wär's und nicht in mir die kleine.
Du wirst die Welt in dir nicht mehr die kleine nennen,
Wenn du das Göttliche im Menschen wirst erkennen.
[112]Klein ist und eng, was Zeit und Raum nennt seine Schranke,
Nur göttlich weit ist ein gottfassender Gedanke.
Viel leichter macht der Mensch von jedem ird'schen Band
Sich los als von dem Zug nach einem höhern Land.
Der Sinnennahrung kannst du selber eh'r entbehren
Als des Gedankens, der den Gott in dir muß nähren.
Beglückt, wenn dir ein Hauch der Phantasie mit Kunst
Die beiden Welten schmelzt in eine rein von Dunst.
Das Unsichtbare siehst du klar im Sichtbar'n nur,
Und nichts im Sichtbar'n, als des Unsichtbaren Spur.
Umringt von einer Welt verkörperter Gedanken,
Empfindest schrankenlos du dich in Körperschranken.