1.
Jeder Tag, der nichts dir nimmt,
Hat dir wirklich was gegeben.
Wie ein Docht im Wind verglimmt,
Konnt er löschen dir ein Leben.
Für so viele mußt du beben
Und in Furcht und Sorge schweben;
Fühlest du dich nicht gestimmt,
Jedem Tag zu sagen Dank,
Wo von allen keins ward krank?
Keiner ging mir noch verloren
Derer, die mein Weib geboren;
(Außer einem halbvergessnen,
Früh verlornen, kaum besessnen)
Daß ich immer zagen muß
Vor dem Monatsrechnungsschluß,
Ob der Tod nach Schicksalsordern
Nicht wird seinen Blutzehnt fordern.
Diese Furcht, in der ich habe
Jeden schon gelegt zu Grabe,
Rechne mir der Herr der Welten
An als wirklichen Verlust,
Wenn für Kindesopfer gelten
Kann ein Herz in Vaterbrust.