29.

Wird doch nicht übers Kind der Vater ungeduldig,
Das in der Arbeit ihn stört durch sein Spiel unschuldig.
Es klinkt die Thüren auf und zu, kommt, um zu gehn,
Geht, um zu kommen, läßt kein Ding am Flecke stehn,
Schiebt hier am Stuhl, zerrt da am Buch, ruckt dort am Tisch,
Und die Schreibfeder selbst macht es zum Flederwisch.
Der Vater, statt mit Macht zu wehren, droht und lacht,
Die Störung freut ihn, die ihm Unterhaltung macht.
Die Welt ist auch ein Kind und will ihr Spielwerk treiben;
Wenn sie dich störet, mußt du sein geduldig bleiben,
Was schadet's, läßt sie dich ein wenig wen'ger schreiben!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Die Weisheit des Brahmanen. Vierte Stufe. Schule. 29. [Wird doch nicht übers Kind der Vater ungeduldig]. 29. [Wird doch nicht übers Kind der Vater ungeduldig]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A936-5