[6] 2.

Ja, ich sehe dich jetzt, wie du im Schmucke des Frühlings
Weithin leuchtend dich dehnst, herrlicher Schönheit bewußt.
Einzig bist du fürwahr! Wer zählt die ragenden Bauten,
Die sich schließen zum Ring, edel und prächtig zugleich?
Hier, ein steinern Juwel, der jüngste der Dome; zum Himmel
Strebt des Doppelgethürms zierliches Stabwerk hinan;
Dort, breitfrontig, mit ernsten Arkaden das mächtige Rathhaus –
Und, quadrigengekrönt, attisches Marmorgebälk.
Hochweg träumen im Aether die Kuppeln der beiden Museen,
Mit italischem Reiz muthen das Auge sie an.
[7]
Und so setzt es sich fort in der Runde, nur lieblich durchbrochen
Von zartfunkelndem Grün offenen Gartengehegs.
Wahrlich, ein Bild, entzückend zu schau'n für jeden Betrachter,
Welchem Land er entstammt, freudig bewundert er hier;
Gerne vergißt der Hesperier selbst die klassische Heimat –
Und an der wärmeren Pracht bricht sich der nordische Stolz.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Wiener Elegien. 2. [Ja, ich sehe dich jetzt, wie du im Schmucke des Frühlings]. 2. [Ja, ich sehe dich jetzt, wie du im Schmucke des Frühlings]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-ADD1-9