Die beurin mit dem eirimschmalz

In der feielweis Hans Folzen.


14. april 1547.

1.
Ein beurin klug
ir alweg schlug
ein in ein schmalz acht eier,
Ueber die saß,
heimlich die fraß;
als das erfur der meier,
Das sie solichs trieb alle tag,
da macht er ir zu einer plag
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einen anschlag;
er war ein grober Beier.
2.
Als sie einmal
auch ir anzal
eier int pfannen schluge,
Schlich er hinein,
schlug ir darein
noch acht eier mit fuge,
Sie wests nicht und darüber saß,
auch zwelf eier herauser fraß,
darvon sie was
vol und het ir genuge.
3.
Sie erschrak, das
noch über was
und forcht sich vor geferden;
Sprach mit gedank:
»o, ich bin krank
oder ich wil krank werden,
das ich mein teglich eirimschmalz
nicht mag aufeßen! glück der walts!«
darvon ein alts
sprichwort noch bleibt auf erden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Sachs, Hans. Gedichte. Geistliche und weltliche Lieder. Die beurin mit dem eirimschmalz. Die beurin mit dem eirimschmalz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B051-E