1.
Eins nachts traumt mir gar wol besunnen,
wie ich köm zu eim großen brunnen
[268]von merbelstein polieret klar,
darein das waßer rinnen war,
warm und kalt, aus zwelf gulden rören,
gleich eim wiltbad; tunt wunder hören:
Dis waßer het so edle kraft,
welch mensch mit alter war behaft,
ob er schon achzigjerig was,
wen er ein stunt darinnen saß,
so teten sich verjüngen wider
sein gmüt, herz und alle gelider.
Um den brunnen war ein gedreng,
wan dahin kam ein große meng,
allerlei nation und gschlechte,
münich, pfaffen, ritter und knechte,
burger, bauer und hantwerker,
der kam on zal zum brunnen her
und wolten sich verjüngen laßen,
vol zug es zu auf allen straßen,