Der Tag

Und wiederum entquoll ein Tag
dem alten qualzerrißnen Schoß der Nacht –
und hat sich gleich daran gemacht
mit Hottehü! und Peitschenschlag
durch alle Straßen zu rumoren,
bis sich das Uhrwerk wieder dreht
und alles seine Wege geht;
dann räkelt er sich traumverloren
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und wälzt sich ohne Ziel und Sinn
und faul und grau, ganz überflüssig
und seiner selber überdrüssig
über die feuchten Dächer hin;
und sehnt sich nach der Nacht zurück,
in der er weich und brunnentief
sein Nichtsein selig weiterschlief,
und sehnt sich nach der Nacht zurück
den ganzen Tag, den langen Tag
sehnt er sich nach der Nacht zurück,
nach ihrem daunenweichen Glück
und unhörbaren Stundenschlag.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Gedichte. Die drei Reiter. Der Tag. Der Tag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B33F-F