[184] Der Augenblick

Nun Nacht um mich! Entschwunden im Flug
Der leuchtende Augenblick,
Der Seligkeit im Schoße mir trug,
Nie, nie mehr kehrt er zurück.
Durch dunkelnde Wolken plötzlich quoll
Aus innerstem Himmel ein Schein;
Ich starrte entzückt und wonnevoll
In die strahlende Glorie hinein.
Sie, sie stand vor mir, doch sah ich sie kaum,
So war sie von Glanz umwallt;
Hernieder beugte vom Wolkensaum
Zu mir sich die Engelgestalt.
Mich hätt' ein Wort zum Gotte gemacht,
Wenn ich haschte den Augenblick;
Doch er rauschte vorüber, mit ihm in Nacht
Schwand alles wieder zurück.
Nun send' ich ihm nach das gestammelte Wort,
Verlorener, der ich bin!
Die Tage rollen, die Jahre fort,
Doch er ist dahin, dahin!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 1. Liebesgedichte und Lieder. Der Augenblick. Der Augenblick. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B867-2