2.

Ein Topfhändler aus Hohnstedt war an einem Sommertage nach dem braunschweigischen Dorfe Sievershausen gegangen. Als er Abends zurückkam, sah er auf dem Wege zwischen Ahlshausen und Sievershausen, da wo derselbe eine Biegung macht, von Ahlshausen her auf dem Kirchwege eine Leuchte rasch daher kommen. Er dachte bei sich, die Leuchte soll doch nicht eher zu der Biegung kommen als ich, und verdoppelte deshalb seine Schritte. Dennoch war die Leuchte auf einmal unmittelbar vor ihm. Nun sah er, daß es ein großer Kessel war, inwendig ringsum mit Ringen versehen, worin hell brennende Lampen waren. Er erschrak sehr, als er dieß sah, und fing an zu beten; als aber der Kessel trotz dem nicht verschwand, fing er an zu fluchen. Da erhob sich der Kessel mit einem Male in die Luft und flog nach der Hohnstedter Feldmark hin, nach einem Orte, der Warnecken Rot genannt wird. Am andern Tage ging der Topfhändler wieder nach Sievershausen und erzählte dem dortigen Krüger sein Abenteuer. [109] Dieser sagte ihm, er sei dumm gewesen, er hätte nur etwas darüber werfen sollen, so wäre der Kessel lauter Gold und Silber gewesen und ihm zu Theil geworden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 138. Schätze bleiben unbeachtet. 2. [Ein Topfhändler aus Hohnstedt war an einem Sommertage nach dem]. 2. [Ein Topfhändler aus Hohnstedt war an einem Sommertage nach dem]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BEB7-9