[378] Abschied
Zu spät! zu spät! und wollte sie auch gerne.
Die Jugend, die mein Haupt gekrönet,
Die Poesie, die meine Brust durchtönet,
Sie sind entfloh'n. Es blaßen meine Sterne.
Ach! warum blieb ich einsam nicht und ferne?
Längst hatt' ich süßem Trug nicht mehr gefröhnet,
Doch ward des Wahnes Schuld noch nicht versöhnet,
Und Zeit ist's, daß ich in mir sterben lerne.
Ein Weib begegnet mir voll Huld und Milde,
Doch ist ein heil'ger Engel ihr Gefährte;
Ich darf nicht bitten und sie darf nicht geben.
Ich schaue sehnend nach dem zarten Bilde,
Da winkt der Cherub mit dem Flammenschwerte:
»Nimm Abschied von der Liebe, von dem Leben!«