Sebastian

Die Nebel zerreißen, in Lüften und Fluren
Verkündet ein Chaos von Tönen die Wonne,
Und Blumen begrüßen die Augen der Sonne,
Wenn kindlich sich putzen die frohen Naturen.
Es zeigen sich fern schon flammende Spuren,
Daß stille Gewitter die Erde umschlossen.
Wenn Tränen der Wollust die Wolken vergossen,
Dann glänzen noch reiner die lichten Azuren:
So füllt uns das Schauspiel auf ewig die Sinne
Im freudigen Wechsel der blühenden Erde
Und locket uns freundlich mit schöner Gebärde,
Das Herz zu ergeben der ewigen Minne.
Nun weiß, wo er Mut zur Freude gewinne,
Der heilige Mensch in den heiligen Tänzen,
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Wo Leben und Liebe sich selig umkränzen,
Daß selig das Herz ihm in Rhytmus zerrinne.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Nachträge aus dem Nachlass. Gedichte zur Lucinde. Sebastian. Sebastian. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D665-3