§. 9. Die Biene.

Bienen sind Gottesthierchen, denn sie sammeln Wachs; auch können sie das Fluchen nicht vertragen: wer flucht, den fallen sie an. Gefrees.

Daher soll man keine Biene tödten; auch ist es sündhaft, sie gleich anderen Thieren zu behandeln; man gibt ihnen nicht zu »fressen,« sondern zu »essen« – sie »werden nicht hin,« sondern »sterben.« Velburg. Hemau.

[354] Wenn »der Bien« oder der Bienstock abstirbt, deutet es auf Unglück für die Familie; dagegen stirbt auch der Bien, wenn der Hausvater stirbt. Rötz.

Den Bienen muß man den Tod des Hausherrn förmlich ansagen, und damit sie nicht absterben, den Korb rücken in dem Augenblick, wo die Träger den Sarg auf die Schultern nehmen.

Wer einen Stock kauft, darf nicht handeln, damit er glücklich damit sey; doch ist man mit geschenkten oder geerbten Bienen am glücklichsten. Bekommt man einen Stock aus dritter Hand, muß man beym Heimtragen recht laufen, damit er fleissig arbeitet. Velburg. Hemau.

Wenn die Bienen beym Schwärmen recht hoch fliegen, und kein Klopfen mit Sense und Pfanne hilft, kehrt man den Brodlaib in der Tischlade um, so kommt der Schwarm zurück und legt sich an. Velburg.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 9. Die Biene. 9. Die Biene. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E08B-2