§. 15. Nebel.

1.

Wenn feine Wasserdünste aus den Bergen aufsteigen, so breyen die Berge. Darauf folgt Regen.

[133] Dieser Dunst heißt Dampf.

Zweymal des Tages, vor und nach der Sonne, regnet der Dampf von den Bäumen.

Der Dampf kocht das Heu auf der Wiese und macht es roth, d.h. zieht die grüne Farbe aus. Erstrickt den Regenbogen, stihlt den Heiligen auf dem Berge (deckt die Bergkirchen zu), frißt die Kinder, weil sie sich darin verirren.

Steigt der Dampf in die Höh, schönes Wetter, o weh! – Geht er zu Boden, oder auch mit den Bächen, wird es schön.

Im Dampfe hält die Wildtaube Hochzeit, d.h. sie girrt gerne, singen überhaupt alle Vögel lieber, kriecht die Schnecke, der Wurm, geht die Feldgrille aus dem Loche, hüpft der Frosch aus dem Wasser, springt die Eidechse.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Neuntes Buch. Luft. 1. Lufterscheinungen. 15. Nebel. 1. [Wenn feine Wasserdünste aus den Bergen aufsteigen, so breyen die]. 1. [Wenn feine Wasserdünste aus den Bergen aufsteigen, so breyen die]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E431-A