§. 11. Die Katze

1.

ist das heilige Thier der Freyja, der Göttin der Liebe und des Todes; ihr Wagen wird von zwey Katzen gezogen.

Aus diesem Verhältnisse zur Freyja ergeben sich die mythischen Eigenschaften der Katze nach beyden Richtungen. Am deutlichsten drückt die Beziehung der Katze zur Freyja als Liebesgöttin das noch geltende Sprichwort aus: »Wer Katzen gerne hat, bekommt eine schöne Frau.« Ein anderer Spruch lautet: »Verliebt wie eine Katze seyn.« Die Redeweise um Hambach: »Wer zur Katze auf die Frey geht, ist ein Kater,« bedeutet wohl nichts als den Satz: »Wer eine Heidin freyt, ist ein Heide,« und mag als Warnung für die neuen Christen [356] gedient haben, sich nicht mit den Töchtern der Heiden zu verbinden.

Da Freyja mit Wodan sich in die Schlachtgefallenen theilt, also Todesgöttin ist, so erscheinen die Katzen auch als Todverkündende Thiere. Wo eine Katze weint, stirbt Jemand aus dem Hause, oder es wird sonst eine rechte Keyerey, Schand und Laster. Neukirchen. Von einem Menschen, der zum Tode schwach, oder schon am Sterben ist, sagt man: »Der gehört der Katze.« Amberg.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 11. Die Katze. 1. [ist das heilige Thier der Freyja, der Göttin der Liebe und des]. 1. [ist das heilige Thier der Freyja, der Göttin der Liebe und des]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E535-9