6.

Es war eine Bäuerin, die immer fett kochte, und doch that sie niemals Schmalz, sondern Milch in die Pfanne.

Da sagte es die Dirn dem Knecht, und dieser lauschte einmal die Bäuerin ab; er sah, wie sie Feuer machte und in die Pfanne Milch goß. Darauf kam eine Kröte, hüpfte auf die Pfanne und spritzte so lange hinein, bis die Bäuerin sagte: »es ist genug!«

Als sie die fetten Nudeln auf den Tisch brachte, aß der Knecht nichts. Der Bauer fragt ihn, warum er nicht zulange? »Bauer, dein Weib ist eine Hexe,« sagte der Knecht, »ich bleibe nicht mehr, sondern gehe aus deinem Dienste.«

So kam der Knecht zu einem andern Bauern in[376] Dienst; dessen Frau war aber auch eine Hexe. Der Knecht sah daher einmal, wie seine Bäuerin einen Besenstiel hatte, ihn mit einer Salbe aus einem Büchschen bestrich, zwischen die Beine nahm und mit den Worten: »über sich aus, nirgends an,« davon flog.

Der Knecht wollte auch so thun, sagte aber beym Abfahren: »überall an!« so fuhr er wohl aus, stieß aber überall an, und dieses so lange, bis er sich zerstossen hatte und herunterfiel. Neunburg.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 12. Die Hexe. 4. Sagen. 6. [Es war eine Bäuerin, die immer fett kochte, und doch that sie niemals]. 6. [Es war eine Bäuerin, die immer fett kochte, und doch that sie niemals]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E7A1-1