8.

Eine andere Dirn wußte, wie es der Knecht inne habe, daß sie eine Drud wäre, und bat ihn daher, ja dem Dienstherrn es nicht zu verrathen, sie müsse sicher aus dem Dienste und wisse nicht wohin. Zum Lohne für sein Versprechen des Schweigens gab sie ihm eine Schürze, die ihm schon lange so sehr gefallen, um sich eine Weste davon machen zu lassen. Der Knecht konnte sich aber in die Länge nicht halten, und vertraute einmal dem Bauer im Stalle sein Geheimniß. Als sie sich umwendeten, sahen sie die Dirn mit einem Päckchen und einem Beile bey der Hinterthüre hinauswischen; sie hatte es gehört. Da fürchtete der Bauer, sie möchte sich ein Leid anthun, und lief ihr nach und rief ihr zu, sie dürfe ihm sein beßtes Roß im Stalle erdrücken, wenn ihr das helfen könne.

Und sogleich fuhr sie in den Stall auf das schönste Roß zu, saß als Katze oben, und in Kurzem fiel es tod zusammen. Sie war nun erlöst und lohnte ihrem Herrn das Pferd reichlich durch ihren Eifer in der Arbeit und ihre Treue. Amberg. In anderen Sagen ist es ein schwarzes Roß.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Drittes Buch. Die Mutter und ihr Kind. 11. Die Drud. 4. Sagen. 8. [Eine andere Dirn wußte, wie es der Knecht inne habe, daß sie eine]. 8. [Eine andere Dirn wußte, wie es der Knecht inne habe, daß sie eine]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E86F-D