5.

Von Wasserburg bis Ebersberg ist eine ähnliche Sitte bezüglich des Kaufens von Tüchern zu finden.

Wenn am Ende des Mahles noch Alles fröhlich bey Tische sitzt, kommt auf einmal eine Schüssel vollKraut. Sogleich laufen alle Jungfrauen zur Thüre hinaus und nehmen den Burschen die Hüte mit, jede von dem, den sie am liebsten hat.

Draußen heften sie zwey Tücher, die sie zu diesem Zwecke schon gekauft haben, nämlich ein Sacktuch und ein seidenes Halstuch, zu beyden Seiten des Hutes an. Dann treten sie wieder in das Zimmer und setzen den Burschen die Hüte auf.

Später, wenn die ersten drey Reihen getanzt sind,[108] nehmen die Bursche die Tücher von ihren Hüten ab, und stecken sie zu sich, bewirthen aber dafür die Mädchen mit Meth und Zuckerwerk.

Von dem Kraut muß die Braut etliche Gabeln voll nehmen, damit ihr das Gewand schön steht und sie eine reinliche Hausfrau wird. Es ist nicht reiner als Sauerkraut.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Zweites Buch. Die Braut. 22. Der Ehrentanz. 5. [Von Wasserburg bis Ebersberg ist eine ähnliche Sitte bezüglich]. 5. [Von Wasserburg bis Ebersberg ist eine ähnliche Sitte bezüglich]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E91E-A