[170] 3.

Findet aber, was bey den harten Zeiten immer seltener wird, das Kindlmahl im Hause statt, so ist die Mutter während der Taufe heimlich aus dem Bette gegangen, um bey Bereitung der Speisen Hand zu reichen. Beym Mahle aber hat sie sich schon wieder zu Bette begeben; Rind- oder Schweinfleisch, Knödeln mit dem unvermeidlichen Green, Kücheln, Reis in Milch bilden die Richten. Fronau.

Um Bärnau wurde in früheren, besseren Zeiten auch ein Mahl gehalten – der Kindtaufschmaus; jetzt begnügt man sich mit Kaffee, der nicht getrunken, sondern gegessen wird, und einem »geschmierten Maul« oder Semmel mit Butter und süßem Branntweine.

Da das Mahl in der Stube der Wöchnerin vor sich geht, herrscht an manchen Orten, wie um Schönsee, die üble Sitte, der Mutter von jeder Speise, wenn auch nur sehr wenig, zu reichen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Drittes Buch. Die Mutter und ihr Kind. 3. Taufe. 4. Taufmahl. 3. [Findet aber, was bey den harten Zeiten immer seltener wird, das]. 3. [Findet aber, was bey den harten Zeiten immer seltener wird, das]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E9D9-4