9.

Ein Amtsdiener war des Weges von Vohenstrauß nach Tirschenreut und hatte sich in die Nacht hinein verspätet. Er verirrte sich: da kam er an ein grosses Gebäude; die Fenster zeigten, daß Licht brannte und Leute auf wären. So zog er am Glockenstrang, [145] und ein grünes Männchen öffnete ihm und führte ihn in ein Zimmer, wo ihrer Zwölfe bey Bier und Kartenspiel sassen. Sie frugen ihn, woher er komme; er antwortete kurz: »Ich bin geschickt.« Dann boten sie ihm Essen und Trinken: er aber nahm nichts an, sondern setzte sich hinter den Ofen auf die Bank, sich zu wärmen. Das war sein Glück. Es schlug Mitternacht: da löschte das grüne Männchen die schwarze Kerze aus, fing die Herren am Tische in seine Arme zusammen und verschwand: der Bote aber saß an einer Mauer. Morgens erkannte er Flossenburg.

Mehrere wollten dort Schätze graben und liessen Einen aus ihrer Mitte am Seile in den Keller hinab: der sah unten an langer Tafel die vertragenen Geister in blauen Gewändern dasitzen und mit eisernen Karten spielen.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Zweyter Abschnitt. 1. Teufelsgeister. 18. Spiele der Verdammten. 9. [Ein Amtsdiener war des Weges von Vohenstrauß nach Tirschenreut]. 9. [Ein Amtsdiener war des Weges von Vohenstrauß nach Tirschenreut]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EA14-7