2.

Ein Gutsherr, welcher seine Unterthanen unbarmherzig geschunden, starb und ward in der Kirche begraben. Aber er hatte nicht Ruhe, als Geist ging er im Schlosse um. Nun war einmal Einer in der Kirche zu lange verblieben und unbemerkt eingesperrt worden. Der sah, wie um Mitternacht Einer kam und das Grab des Verstorbenen aufmachte, die Haut der Leiche herausnahm, sich umhing, und damit fort schlich. Des anderen Tages erzählte er das Gesehene und man bot ihm viel Geld, wenn er die Haut gewinnen könnte. Er ließ sich also wieder einsperren, machte beym Grabe einen Kreis mit geweihter Kreide, und als der Teufel wiederkam und die Haut neben sich hingelegt hatte, um das Grab wieder zu schliessen, nahm der Mensch einen Hagel, aus Krummholz, und zog die Haut an sich. Der Böse konnte in den geweihten Kreis nicht eindringen und zog leer ab. Die Haut aber kam zur Ruhe, und Friede kehrte in das Schloß zurück. Dümpfel.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Zweyter Abschnitt. 1. Teufelsgeister. 12. Ungerechte Herren. 2. [Ein Gutsherr, welcher seine Unterthanen unbarmherzig geschunden]. 2. [Ein Gutsherr, welcher seine Unterthanen unbarmherzig geschunden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EE65-F